TC Wanderlust 1896 Dresden
 Ein Club mit Tradition

Sonnenwende in Labska Stran                    13.06.-15.06.2025 

Aufgeschrieben von Knut

Die Sonne hat noch nicht ihren Jahres-Höchststand erreicht, aber wir feiern bereits eine Woche früher bei unserer Marta in Labska Stran (Elbleiten) die Sonnenwende. Das Wetter ist sehr gut angesagt und eigentlich schon zu heiß. Leider ist das Schwimmbecken nicht benutzbar, denn es wird gebaut bzw. abgedichtet.
Die ersten Wanderlustigen wollten bereits am Freitag im Gebiet vom Belvedere klettern gehen, doch das verhindert eine Vollsperrung in Postelwitz. Es wird zur Kleinsteinwand ausgewichen und dort die Nordwand und der Abendweg geklettert.
Die Zufahrt nach Elbleiten erfolgt über Decin, da zwischen Hrensko und Janov die Straße gesperrt ist. Bei Arnsdorf hat man dann einen schönen Blick auf den Großen Winterberg und die Silberwände. Das rote Dach von der Gaststätte am Prebischtor sieht man auch sehr gut.
Zum Kaffeetrinken sind wir heute nicht viele Leute, denn die Werktätigen kommen erst am Abend. Marta serviert uns da eine leckere böhmische Suppe und danach einen Kartoffel- und Nudelsalat. Unsere Fleischbeilage (Thüringer Bratwürste) grillen wir vor dem Haus selbst. Zum Abendessen wird noch einmal unserer Isolde gedacht und wir erheben ihr zu Ehren unsere Gläser. Isolde wäre im Mai 94 Jahre alt geworden.
Nach einem ausgiebigen Frühstück laufen wir auf der Straße das kurze Stück bis zum Belvedere. Hier steigen wir Richtung Elbe ab und auf einem Pfad queren wir den Hang. An dieser Stelle trennen wir uns von einem Bergfreund, der weiter zur Elbe absteigt und dort die Fähre von Niedergrund nehmen will. Allerdings fährt diese wegen Niedrigwasser nicht und er muss seine geplante Tour anders legen.
Zum Glück stehen auf unserem Pfad noch viele Bäume und das Wandern im Halbschatten ist noch erträglich. Nach über einer Stunde Gehzeit erreichen wir unser Ziel. Als erstes besteigen wir den Regenbogen Turm über den AW. Der Ausstieg ist eine etwas überhängende Rissverschneidung und hat paar schöne Kletterzüge bis zur Abseilöse. Danach wird der Knirps über eine Reibungskante bestiegen.
Es ist sehr warm und wir schwitzen alle. Scheinbar können das die Zecken riechen, denn wir haben massenweise Zecken, die an unseren Beinen hochlaufen. Paar Tiere haben sich auch schon festgebissen. Gott sei Dank lassen sie sich gut mit einer Zeckenschlinge entfernen.
Zwei Kletterer gehen noch an einen Nachbargipfel und versuchen dort die Talseite. Trotz der Wärme ist diese aber noch feucht.
Der Rest der Gruppe geht Richtung Binsdorf. Am Waldrand, bei einer Tierfarm, hat eine Bergfreundin ihr Auto geparkt. Auch wenn es ein kleiner Umweg ist, sind wir froh, dass wir unsere Kletterrucksäcke hier ablegen können. Leichtfüßig wandern wir auf dem rot markierten Weg zurück nach Elbleiten.
Es ist immer noch sehr warm und die meisten Leute haben kein Appetit auf heißen Kaffee. Doch Kuchen geht immer.
Im Saal lege ich viele Kletterführer und Ausrüstungsgegenstände meines leider im letzten Jahr verstorbenen Kletterfreundes aus und jeder sucht sich entsprechende Dinge aus. Der Erlös von diesem Verkauf kommt der Witwe zu Gute.
Nach dem Abendessen, welches wir im kühlen Saal einnehmen schichte ich das Sonnwendfeuer auf und einige Minuten später sitzen wir in froher Runde um das Feuer herum. Leider ist in den letzten Jahren der Gesang am Feuer eingeschlafen, weil uns ein „Anstimmer“ fehlt. Das Singen sollte deshalb die Wanderlust zur nächsten Sonnenwende wieder beleben.
Nachdem das Feuer erloschen ist gehen wir ins Bett.
Am Sonntagmorgen packen wir nach dem Frühstück zusammen. Teilweise können wir unsere Autos noch im Grundstück stehenlassen und laufen direkt von der Pension Rimi los. Es geht ein kurzes Stück durchs Dorf. An jedem zweiten Grundstück werden wir von Hunden angebellt, die es hier in großer Zahl gibt. Heute haben wir den Oberen Höhlenturm als Ziel. Die ersten steigen in den AW ein. Da wir zwölf Kletteraspiranten sind, entscheide ich mich für den Hanketurm, welcher einig hundert Meter entfernt steht. Erst laufen wir an diesem vorbei, bevor wir den Turm unter uns auf halber Höhe stehen sehen. Den AW habe ich vor paar Jahren schon einmal geklettert, doch heute ist er mir zu moosig. Am trockenen Moos, welches sehr rollt, macht das Klettern keinen richtigen Spaß und bevor ich an einer Quacke mir die Haxen breche, breche ich lieber ab.
Wir entscheiden uns den Rückweg anzutreten und kommen an einigen Rissen vorbei, an denen wir das Legen von den neu erworbenen Ufos üben können. Richtig gelegt, halten diese Sicherungsmittel wesentlich besser als unsere Rund- bzw. Bandschlingen.
Eigentlich wollten wir in Elbleiten im Gasthaus einkehren. Da dieses aber erst am Sonntag 16 Uhr öffnet landen wir am Kiosk vom Belvedere. Nach dreißig Minuten kommt der Rest der Klettergruppe. Es wird berichtet, dass nach der Aufteilung in zwei Gruppen nur noch ein 60m-Seil am Gipfel verblieben ist. Das war natürlich nicht optimal.
Nur zwei Leute sind noch zum Klettern an die Höhlenkrone gegangen und steigen den Talweg. Mir wäre der Ausstiegsriss in der Talseite zu sonnig und zu heiß gewesen.
Gemeinsam gehen wir zu den Autos zurück und verabschieden uns voneinander. Über Decin fahren wir wieder nach Hause zurück.
Eine heiße Sonnenwende ohne eine Erfrischung im Schwimmbecken bei Marta geht nun zu Ende. Es war wieder sehr schön.

Berg Heil 




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